Zurück zu Freewar.de

User anschauen


Name

iLluMiNaTi

Dieses Profil wurde bereits 6.953 mal angeschaut.


Erfahrung

628.035 Punkte (Rang) - (Errungenschaften)


PvP

deaktiviert


Geschlecht

neutral


Clan:

Freudenhausfreunde


Beschreibung



(Aktuelle Shoppreise) - (Profil Ansicht Created by Mariodev) - (Auch in dein Profil? Klick)
 user posted image user posted image




September http://www.stylesheet-lab.de/Styles/MeetattheCemetery/MeetattheCemeteryInv.css


Die vergessene Kathedrale
Du stehst in der Bibliothek der vergessenen Kathedrale. Neben dir stehen große Bücherschränke. Ganz oben ist ein Buch leicht aufgeklappt. Das Buch scheint jedoch in einer Art Vorrichtung zu klemmen, sodass du es nicht mitnehmen und mit deinen Händen auch nicht umblättern kannst. Auf den Boden ist ein seltsamer Kreis gezeichnet, der Angriffe hier verhindert. Dies ist ein Ort des Friedens, Angriffe sind hier unmöglich.

Zurück

Mondrosen

Warmer Wind aus dem Süden strich um das einsame Haus, das etwas abgelegen vom Dorf auf einem kleinen Hügel stand. Alte Holzbalken hielten die Behausung zusammen und die Abendsonne leuchtete in goldgelben Farben durch die kleinen Fenster. Fröhlich glitzernd, tanzten Staubkörner durch die Luft über dem Esstisch, welcher fachmännisch aus Buche gebaut in dem Zimmer stand. Vögel sangen als gäbe es kein Morgen und in der lauen Luft erhoben sich Insekten um die Rituale ihres Daseins vollführen. Der Geruch frischer Natur wurde vom leichten Wind über die Hügel geweht. Still lag das idyllische Haus von Narved und Tarina auf seinem Hügel. Nicht viele Leute aus dem Dorf kamen hier her, und so gab es meist keinen Besuch der das Haus beglückte. Doch das enge Band der Liebe umschlang Narved und Tarina die mit ihrem Lebensmut dem Haus eine eigene Seele gaben. Noch nicht lange lebten die beiden zusammen, doch jeder Tag bedeutete für sie, dass schönste aller möglichen Leben zu genießen. Narved kam aus einfachem Hause, er wusste wie man die Dinge die man zum überleben benötigt anpflanzt und war praktisch veranlagt. Jeden dritten Tag ging er hinunter ins Dorf um frische Milch von den Bauern zu holen. Er selbst hatte einen großen Teil des Hauses selbst gebaut und viele Möbel die schlicht und doch raffiniert den Räumen ihr Wesen gaben, kamen von ihm. Seine beiden Eltern starben bereits vor langer Zeit in einem der grausamen Serum-Kriege und so war er auf sich alleine gestellt. Er schaute aus dem Fenster der untergehenden Sonne entgegen, als er den Honig für sein Brot aus dem Schrank holte. Mit einem kleinen Ast holte er den goldenen Nektar aus dem Glas und ließ den Honig über sein Brot fließen. Die Abendsonne und der Honig leuchteten in den selben Farben und schienen aus dem gleichen Material zu sein. Herzhaft biss er in das Brot, während sein Blick aus dem Fenster über die Hügel schweifte, auf der Suche nach Tarina. Als er noch einen Bissen nahm, musste er daran denken mit welch wundervoller Frau er dieses Haus teilte, seiner großen Liebe. Tarina kam aus gutem Hause, ihre Eltern waren reiche Kaufleute aus Konlir, doch sie kamen nie darüber hinweg, dass sie auszog um mit Narved zusammen zu leben. Später ließen sie sogar verkünden, Tarina sei nicht mehr ihre Tochter und so kam es, dass auch Tarina keine Eltern mehr haben wollte. Es waren jedoch ihre Eltern, die den Kontakt komplett abgebrochen hatten und nach Konlir war es ein sehr weiter Weg, den man nicht alle Tage ging. Tarina galt als ausgesprochen schön und viele Bewohner im Dorf waren sich sicher, dass es die schönste Frau war, die diese Ebenen bewohnte. Doch viel Kontakt mit den Bewohnern des Dorfes hatte sie nicht, meist ging Narved in das Dorf um Lebensmittel zu kaufen. Sie selbst wusste um ihre bezaubernde Schönheit, doch ein einfaches Leben mit Narved zusammen war ihr größter Wunsch, alles andere würde sie dafür aufgeben. In diesem schlichten Haus mit ihm auf dem einsamen Hügel zu wohnen kam ihr vor als würde sie in ihren Träumen leben.

Es wurde spät und die Sonne versank wie ein Wal im Ozean hinter den Hügeln. Narved blickte ihr hinterher und als der letzte Funke der Sonne in den Hügeln erlosch und es dunkel wurde, machte er sich Sorgen. Tarina war immer noch nicht zurückgekehrt. Voller Freude hatte sie sich am Nachmittag aufgemacht um Kräuter zu sammeln. Sie sammelte gerne Kräuter und konnte wunderbare Saucen und Speisen damit herstellen. Narved zündete zwei Kerzen im Zimmer an, welche lange Schatten gegen die Holzdielen warfen. Bald würde es draußen zu dunkel sein um die nördliche Hügelkette zu erkennen, von wo er vermutete, dass Tarina kommen würde. Das Feuer im Kamin knisterte leise und immer wieder legte Narved einen Scheit nach um das Lichtwesen in seinem Kamin am Leben zu halten. Geduldig setzte er sich hin und wartete, doch es erschien ihm seltsam. Noch nie kam Tarina nach Einbruch der Dunkelheit nach Hause. Jeder wusste, dass im Dunkeln auf den Hügeln und in den Wäldern fremdartige Wesen umherzogen. Grausame Geschichten machten in den Dörfern die Runde und man konnte sich nie ganz sicher sein ob es nur Legenden waren oder das Grauen in den Wäldern umherging. In den letzten Monaten wurden öfters vor Allem Waldarbeiter vermisst, die sich nach Einbruch der Dunkelheit in den angrenzenden Wäldern des Dorfes aufhielten. Narved selbst mied die Dunkelheit, was daher kam, dass er einmal mitten in Nacht raus und in das Dorf zu einem der Ärzte musste, um ein Kraut für Tarina zu besorgen, die in jener Nacht unter starkem Fieber litt. Der Weg bis in das Dorf war zwar nicht weit und führte nur an einer kleinen Kette von Bäumen vorbei, doch als Narved an diesen Bäumen vorbeikam, bemerkte er damals, wie etwas ihn aus dem Dunkeln anblickte. Augen von Etwas das unter den Bäumen saß. Aus der Ferne hielt er es erst für eine Katze oder einen Wolf doch als er näher kam, erschienen ihm die Augen viel zu groß für einen Wolf und sie waren vollkommen auf ihn gerichtet. Er konnte nicht genau sehen, was es war, dass dort unter dem Baum kauerte, nur diese Augen blieben ihm in Erinnerung, die ihn anstarrten. Schnellen Schrittes ging er an den Bäumen vorbei und erwiderte den Blick von dem Wesen mit den Augen nicht. Gerade als er auf der Höhe des Wesens war und wusste, jeder weitere Schritt würde ihn jetzt von diesen Augen wegbringen, geschah etwas dass ihm fast das Blut in den Adern gefrieren lies. Die Augen blickten ihn weiter an und das Wesen weinte. Vielleicht hätte er sogar Mitleid gehabt, geschaut welche Art von Kummer dieses Wesen plagte, doch er erkannte das weinen. Es war das Weinen seiner Mutter, die längst tot war. Er war sich ganz sicher. Nur zweimal in seinem Leben hatte er seine Mutter weinen gehört und voller Schreck musste er feststellen, dass dies genau das Weinen seiner Mutter war. Voller Angst rannte er los und wollte die Bäume hinter sich lassen. Seine Schuhe aus leichtem Leder gruben sich tief in den schlammigen Boden und während das Weinen leiser wurde, änderte es sich zu einem hämischen Lachen und verstummte dann. Narved hörte nicht auf zu rennen bis er das Dorf erreicht hatte, wo er auch die Kräuter für Tarina bekam. Beim Rückweg nahm er einen anderen Weg, welcher direkt über die Hügel führte, und mit dem Mond im Rücken gab es dann auch keine weiteren Vorkommnisse. Narved wusste von diesem Tag an, dass dort im Dunkeln unter den Bäumen Dinge auf ihn warteten, die er nicht wieder sehen wollte. Er hatte Tarina davon erzählt und auch ihr war klar, dass die Nacht auf den Hügeln mehr mitbrachte als nur Dunkelheit.

Das Glas des Fensters war gewellt vom Alter, aber erfüllte seinen Zweck. Narved blickte in die Ferne und glaubte Schemen in der Ferne zu sehen, die sich bewegten, immer in der Hoffnung, es handele sich um Tarina, und in der Berfürchtung Tarina müsste an diesen Schemen vorbei um zu ihm zu gelangen. Er schaute solange aus dem Fenster bis er nur noch in sein Gesicht blickte, das durch den Kerzenschein von dem Fenster gespiegelt wurde. Fast vergaß er einen weiteren Holzscheit in den Kamin zu legen um das Feuer nicht ausgehen zu lassen. Sein Herz schlug schnell und er wünschte sich nichts mehr, als dass Tarina die Tür öffnete und wieder sicher bei ihm war. Sein Wunsch ging in Erfüllung.

Mit einem lauten Ruck öffnete sich die Tür und Narved war sich seinem eigenen Blick nicht sicher, ob dies seine Liebe war, die da durch die Tür kam. Tarina schloss die Tür nicht hinter sich und ging in die Mitte des Zimmers von wo aus sie Narved anblickte. Ihr Gesicht war leichenblass, es wirkte als hätte sie unfaßbares Grauen gesehen. In ihrer Hand hielt sie eine Rose die magisch schimmerte. "Für dich", sagte sie mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht, das zwischen Angst und Freude lag. Narved ging auf sie zu und nahm die Rose. "Das ist eine Mondscheinrose. Sie ist wunderschön, wo hast du sie her?". Narved umarmte Tarina zärtlich um ihr die Angst zu nehmen. Tarina antwortete mit einem Zittern in der Stimme: "Hätte ich gewusst, dass diese Rose unser Leben zerstört, hätte ich sie dir nicht gebracht. Es tut mir so schrecklich leid.". Tarina sackte erschöpft zu Boden und weinte. Narved verstand nicht genau was geschehen war, aber er tröstete sie und setzte sich neben sie auf den warmen Holzboden. "Mach dir keine Sorgen, jetzt ist wieder alles gut. Ich werde nicht zulassen, dass irgendwas unser Leben zerstört. Komm her, ich verspreche dir, jetzt ist alles gut.", sprach Narved tröstend und Tarina schluckte ihre Tränen um zu antworten: "Es ist längst zu spät. Meine Neugier trieb mich weit hinter die Hügel. Dort fand ich interessante Kräuter, seltene Kräuter. Dinge die man hier in der Gegend nicht so oft findet. Dann sah ich dieses dreieckige Haus, aus dunklen Hölzern zusammengelegt. Und vor dem Haus war ein Feld auf dem diese schimmernden Rosen wuchsen. Es wurde bereits dunkel und ich überlegte mir wieder zurückzukehren, doch diese Rosen waren so schön mit ihrem magischen Schimmer, dass ich dir eine bringen wollte. In dem eigenartigen Haus brannte kein Licht und so dachte ich niemand sei zu Hause und ich ging zu dem Feld vor dem Haus und suchte mir die schönste aller Mondrosen aus.". Sie hörte mitten in ihrer Geschichte auf zu erzählen und blickte nach oben. Sogar im warmen Kerzenlicht sah Narved dass ihre Haut weiß vor Angst war. "Als ich die Rose gepflückt hatte, fühlte ich sofort die Hand hinter mir auf meiner Schulter. Ich habe mich unglaublich erschreckt und habe mich ruckartig umgedreht und blickte in das Gesicht eines alten Mannes, vermutlich ein Zauberer, er hatte so einen Stoffhut auf. Es war schon dunkel und ich habe es nicht sofort erkannt, dass es kein Mensch war. Ich kenne sie zwar nur aus Geschichten, doch es war ein alter Serum-Geist.". Als sie das Wort "Serum-Geist" in den Mund nahm, wusste Narved sofort, dass es ernst war und er bekam selbst Angst. Er versuchte Tarina zu beruhigen und war dabei auf sich selbst wütend, dass er nicht mit ihr nach draußen gegangen war. "Beruhige dich, du hast diese Begegnung überlebt, ich werde nicht zulassen, dass derartiges sich wiederholt. Ich habe sie auch bereits gesehen, die Serum-Geister und sie sind kein schöner Anblick, aber so sehr ich die Serum-Geister hasse, bin ich froh, dass dieser dich scheinbar am Leben gelassen hat.". "Nein", erwiderte Tarina, in deren Stimme eine für Narved unbekannte Traurigkeit mitschwang, "Er hat mich nicht getötet. Seine Augen waren ganz schwarz und glasig. Und er sprach zu mir in zischender Stimme, ich hätte seine Rosen entweiht. Ja, er sagte, selbst der Tod sei zu gut für mich. Als er das sagte wollte ich wegrennen doch er hielt mich fest und blickte mit seinen schwarzen Augen tief in mich hinein. Dann murmelte er Worte die ich nicht verstand, nahm etwas Erde vom Boden und rieselte sie mir über die Stirn. Er sprach wieder zu mir und sagte mir, er sei Mordanin aus der Schattenkluft und einst der wohl mächtigste Zauberer der Serums. Für meine Taten hat er mich verflucht. Er sah mir ins Gesicht und meinte mit zischelnder Stimme, er meine es gut mit mir, es gäbe weit bösere Flüche die er beherrschen würde. Er war sehr alt, dass sah man ihm an, jedoch auch sehr erfahren und böse. Er sagte mir nicht genau was er da mit mir getan hatte, nur dass ich nun mit einem unumkehrbaren Fluch beseelt wäre, dem Fluch ewigen Schlafes. Wann immer ich einschlafe, ich werde nie wieder aufwachen, sondern für immer schlafen, meinte er. Dann ließ er mich los und ich rannte weg so schnell ich konnte.". Die Augen von Narved wurden groß als er lauschte was Tarina zu sagen hatte. "Vielleicht wollte er dir nur Angst machen. Ich weiß nicht ob die Serum-Geister über solch machtvolle Flüche verfügen. Hör mir zu, ich weiß die Serums sind unglaublich mächtig, aber dieser war alt wie du selbst sagtest. Wenn er dich wirklich verflucht hat, werde ich diesen Fluch brechen und wenn ich alle Magier aus Konlir zu dir bringen muss. Wir zwei, bleiben zusammen, für immer.". Narved drückte Tarina an sich und Tarina hatte sofort das Gefühl, das schlimmste sei bereits überstanden. Sie war sich ganz sicher, Narved würde sie niemals im Stich lassen. Vom ersten Schock befreit setzte Narved eine warme Suppe auf. Sie setzten sich an den Tisch und er sah wie Tarina lächelte. Er war froh, dass sie wieder da war und genauso froh war sie auch. Der Abend schritt voran, Narved erzählte Tarina lustige Geschichten und sie musste hin und wieder sogar wirklich lachen. Aber beide wussten, dass sie versuchten das Schlafengehen herauszuzögern. Im Kerzenlicht ihres Hauses wirkte ihre Begegnung mit dem Serum-Geist unwirklich, so als wäre es nur ein Traum gewesen und gar nicht wirklich geschehen. Und in manchen Augenblicken war sich Tarina wirklich nicht sicher, ob die Erscheinung nur eine Einbildung war. So nah war noch nie ein Serum-Geist in diesen Landen gesichtet worden. Die beiden küssten sich und redeten bis in die Morgenstunden miteinander, als Narved gähnte. Tarina war ebenfalls müde und angesteckt von der Müdigkeit gähnte sie auch. Dann blickten sich beide an und eine beißende Stille entstand. Die Leichtfertigkeit in der sich beide befanden war wie weggewischt und eine bestialische Ernsthaftigkeit lag im Raum. Nach einer endlos wirkenden Zeit erhob Narved seine Stimme: "Machen wir uns nichts vor. Du kannst nicht auf ewig wach bleiben, wegen dem was geschah. Du brauchst früher oder später Schlaf.". "Ich habe furchtbare Angst, vor dem was passiert, wenn ich wirklich unter einem Fluch stehe.", sagte sie mit ruhiger, aber sehr ernster Stimme. Draußen kletterte die Sonne über die Hügel und benetzte die Wiesen mit ihren gelben Strahlen. Langsam krochen die Sonnenstrahlen auch in das Zimmer von Narved und Tarina. Die beiden schauten sich an und man konnte sehen, wie die Sonne stieg und in das Gesicht von Tarina schien. Sie war wunderschön und die Farbe kehrte längst wieder in ihr Gesicht zurück. Ihr langen Haare waren sauber und gleichmäßig zur Seite gekämmt und ihre Augen funkelten wie Perlen am Grunde des Ozeans. "Schlaf einfach, ich sorge dafür, dass dir nichts geschehen wird. Ich weiß, dass du müde bist.", sprach Narved mit sanfter Stimme und Tarina antwortete: "Ich will mich nicht für immer von dir verabschieden bevor ich schlafen gehe." "Das musst du auch nicht. Geh einfach schlafen, so wie immer. Fühlst du denn das etwas anders ist als normal?" "Nein, ich fühle mich ganz normal, nur eben müde, wie immer wenn ich müde bin. Ich habe nicht das Gefühl, dass ein Fluch auf mir lastet und den alten Serum hab ich schon fast wieder vergessen", sagte sie. "Siehst du, der böse Serum wollte dir wahrscheinlich nur einen Schrecken einjagen, hab keine Angst. Morgen wird die Welt schon ganz anders aussehen.". Während Narved das sagte, strich er ihr über die Wange. Und interessanterweise beruhigte sich Narved mit seinen Worten auch selbst, so glaubte er fest daran, dass sich alles zum guten Wenden würde.

Narved brachte Tarina in das gemeinsame Bett und deckte sie zu. Die Fenster durch die das Morgenlicht eindrang verdunkelte er mit Holzklappen, und nur durch kleine Spalte drang noch etwas Licht. Dann gaben sich die beiden einen innigen Kuss und Narved löschte die Kerzen aus. Vom Wohnzimmer her hört man noch das leise Knistern des Kamins, sonst war es ganz still. Scheinbar endlos schliefen die beiden dicht beieinander und es war schon spät am Abend als Narved erwachte. Er fühlte sich als ob er schlecht geträumt hatte, sah sich um und konnte nur das Rot der Abendsonne durch die Holzbalken sehen, die das Fenster abdeckten. Langsam kam er zu sich und sein Geist vermochte noch nicht ganz Realität und Traumwelt trennen, da drehte er sich zu Tarina um und sah sie an. Wunderschön sah sie aus im fahlen Licht. Ihre Augen waren geschlossen und sie schlief friedlich. Ihr Mund sah ausdruckslos aus, Freude war nicht in ihrem Gesicht, doch da war auch keine Traurigkeit. Es war als würde sie im Traum etwas Unbekanntes erwarten. Die Erinnerung des gestrigen Tages warf noch einen fahlen Schatten über die Gedanken von Narved. Er erinnerte sich wie Tarina vor ihm stand, leichenblass und in der Hand eine Mondrose. Unwirklich und entfernt wirkte die Erinnerung, die sich jedoch über alle Gedanken legte und das beunruhigende Gefühl was dieser Tag bringen würde machte sich in Narved breit. Er stand auf und entzündete eine Kerze, deren flackerndes Licht Tarinas Wangen beleuchtete. In dem roten und weichen Licht der Kerze wirkte ihre Haut samtig. Die Angst es könnte auch nur ein Fünkchen Wahrheit in dem stecken, was am Vortag geschah, lies Narved innehalten. Er wollte Tarina wecken, ihr und sich beweisen, dass alles nur ein schlechter Tag war, doch als er sich zu ihr hinüberbeugte wagte er es nicht.

Minuten, die ihm wie Stunden vorkamen, saß Narved da und blickte zu Tarina. Fast immer war es so, dass Tarina zu erst erwachte und oft schon in der Küche etwas zubereitete bevor er aufstand. Doch diesmal nicht. Narveds Müdigkeit war verschwunden, er war hellwach und Tarina lag vor ihm, schlafend. Behutsam legte er seinen Arm um Tarina und schüttelte sie leicht. Dabei flüsterte er ihr etwas ins Ohr. Doch Tarina schlief weiter, so als wäre nichts geschehen. Noch einmal schüttelte Narved sie, diesmal schon etwas stärker, doch eine Reaktion blieb aus. Die Kerze auf dem Nachttisch flackerte leicht und große Schatten wanderten dabei über die Wände. Es war diese leichte Vorahnung in Narveds Kopf, die er bereits beim Erwachen hatte. Er merkte das etwas nicht stimmte, und langsam stieg Panik in ihm auf. Er sprach mit lauter Stimme: "Tarina, aufwachen. Los."
Er rüttelte jetzt heftig an ihr, so stark, dass er sich sicher war, sie müsste davon aufwachen. Doch sie schlief ungestört weiter, atmete langsam ein und aus. Aus und ein. Jetzt war es soweit, nackte Panik stieg in Narved auf und er schrie Tarina an.
"Wach sofort auf. Wach auf, verdammt nochmal. Wach bitte auf."
Der feste Schrei seiner Stimme zerbrach und die letzten Worte hatten einen verzweifelten Beiklang.
Während sich draußen die Dunkelheit um alles legte und warmer Wind über die Hügel strich, kniete Narved immer noch vor Tarina. Eine Träne lief ihm übers Gesicht und in seiner Verzweiflung starrte er apathisch um sich. Er hatte Hunger und konnte doch nicht an essen denken. Er hatte Durst und würde lieber verdursten als Tarina jetzt alleine zu lassen. Alles was er Tat schien ohne Erfolg. Bis tief in die Nacht versuchte er Tarina zu wecken und als er selbst bereits wieder Müde wurde merkte er, dass es keinen Sinn hatte. Es lag einfach nicht in seiner Macht Tarina zu erwecken. In der Hoffnung Hilfe zu finden machte er sich auf den Weg in das nahe gelegene Dorf. Früher, als er noch öfter ins Dorf kam gab es dort einen alten Mann, von welchem man sagte, er könne Flüche brechen. Lange hatte Narved nichts mehr von ihm gehört, doch er hoffte ihn vielleicht zu finden. Er konnte sich noch erinnern in welchem der Häuser der alte Mann wohnte und im Dorf angekommen, klopfte Narved laut an die Türe. Mitten in der Nacht. Eine etwas ältere Frau, die sichtlich verschlafen aussah, öffnete ihm die Holztüre. Morsche Geräusche gab die Türe beim Öffnen von sich. Narved sprach mit der alten Frau, erklärte ihr grob was vorgefallen war doch er wurde enttäuscht. Der alte Mann war längst tot wie man ihm erklärte. Es gab noch einen Arzt im Dorf, welchen Narved als nächstes aufsuchte. Hier hatte er mehr Glück. Der Arzt war recht jung, doch machte er einen erfahrenen Eindruck. Als er sich die Geschichte anhörte sprach er zu Narved: "Das klingt nicht gut. Ich kenne mich in der Medizin gut aus doch die Zauberei beherrsche ich nur sehr oberflächlich. Doch bringt mich zu ihr und ich will sehen was ich tun kann." Zusammen gingen sie zurück zu dem Haus auf den Hügeln, von warmer Luft umschlungen und in Dunkelheit getränkt, dort wo im Inneren Tarina in unergründlichen Träumen schlummerte. Der Arzt hatte eine Tasche dabei mit eigenartigen Dingen aus Messing und einigen Kräutern. Die Kerze die im Schlafzimmer brannte war längst erloschen und so holte Narved eine neue Kerze hervor die er anzündete und in der Hand hielt. Der Arzt setzte sich neben Tarina auf das Bett und schüttelte sie ebenfalls. Mit zwei Fingern zog er ihre Augenlieder auseinander und schaute ihr in die Augen, die teilnahmslos durch ihn hindurchblickten. Dann sah er zu Narved und sprach mit ruhiger Stimme: "Ein Serum-Geist war das, ja? Hast du eine Ahnung wo dieser Serum-Geist jetzt ist?"
"Nein", antwortete Narved, "sie sagte mir es sei ein Fluch. Gestern schien noch alles normal und ich glaubte erst nicht daran. Tarina ging öfter tagsüber Kräuter suchen, ich weiß jedoch nicht genau welchen Weg sie ging. Doch sie erzählte etwas von einem dreieckigen Haus, das ganz aus schwarzem Holz bestand. Und ein Feld voller Mondrosen muss dort gewesen sein. Ja, jetzt erinnere ich mich, sie sagte mir sogar den Namen des Serum-Geists der ihr das angetan hat: Mordanin" Als Narved dies sprach bemerkte er die Furcht im Gesicht des Arztes. Etwas schreckte ihn auf bei dem Namen Mordanin. "Mordanin? Bist du sicher?"
"Ich glaube schon", sagte Narved.
"Mordanin, ja der ist mir bekannt. Ich dachte er sei längst tot, seit Jahren schon. Er galt als extrem machtvoll. Seine Zauberkünste waren weit über denen, die wir Menschen kannten, doch in seiner Überheblichkeit, seinem Glauben unfehlbar zu sein, wagte er zuviel. Er kam eines Nachts in unser Dorf und vollführte mitten am Brunnen ein Ritual. Man vermutete er wollte das Wasser vergiften. Fast alle haben noch lange Zeit darüber gesprochen, ich kann nicht glauben, dass du nichts davon gehört hast. Nun denn, Mordanin war also mitten in unserem Dorf und vollführte dieses Ritual. Er war dabei ganz alleine, weit weg von Reikan, wo die Serum-Geister hausten. Wir vermuteten schon lange, dass ein Serum-Geist durch die Wälder vor dem Dorf streifte. Doch Mordanin hatte uns unterschätzt. Mitten im Dorf war er leichte Beute und als jemand ihn dort bemerkte ließen wir die Glocken klingen. Mindestens 30 Bürger waren in kürzester Zeit vor Ort und wir haben Mordanin umzingelt bevor er realisierte, dass wir ihn bemerkt hatten. Er ließ nicht mit sich reden sondern griff uns an, mit Giften und Sprüchen die wir nicht kannten, doch er unterlag. Die wilde Meute aufgebrachter Bürger stürzte sich auf ihn und brachte ihn zu Fall. Ich war dabei, als wir ihn vom Dorf wegbrachten in einen alten verwaisten Schuppen, von dem niemand wusste wem er gehörte. Wir brachten Mordanin in den Schuppen und zündeten die Hütte an. Ich kann mich noch gut an die Schreie erinnern, als Mordanin verbrannte." Der Arzt blickte an die Decke und schluckte. Dann redete er weiter:
"Ich bin mir sicher er ist dabei gestorben. Mordanin kann das nicht überlebt haben, der Schuppen brannte lichterloh. Aber wo du es sagst, ich kann mich noch erinnern dass mir der Schuppen seltsam vorkam. Er war dreieckig gebaut..." "So wie das Haus an dem Tarina vorbeiging als sie auf Mordanin stieß", vollendete Narved den Satz.
"Was kann ich nur tun?", fragte Narved den Arzt.
"Wenn das stimmt was du redest, ist Mordanin noch am Leben, irgendwie. Ich kann es mir nicht erklären. Und so wie es aussieht ist mit dem Fluch nicht zu spaßen. Du musst diesen Serum-Geist finden. Er ist der einzige der Tarina jetzt noch helfen kann. Wenn du Mordanin nicht findest, gibt es keine Hoffnung mehr. Gehe von hier nach Nordosten, du kommst an mehreren einzelnen Bäumen vorbei. Geh immer weiter, bis du an einem Teich vorbeikommst. Von dort aus siehst du drei große Hügel, in deren Mitte, leicht nördlich, steht dieser Schuppen in dem wir Mordanin verbrannten. Ich würde dort hingehen und nach dem Serum-Geist suchen. Aber sei vorsichtig, Mordanin zu finden, bedeutet dein Leben zu riskieren." "Ich will nur, dass wir wieder zusammen sind. Das alles ist wie zuvor.", antwortete Narved.
"Sei vorsichtig, ich wünsch dir Glück. Leider kann ich dir hier nicht helfen.", sagte der Arzt und fügte dann mit ernster Stimme hinzu: "Und komm nicht mehr zurück ins Dorf. Die Leute sind traumatisiert von den Geschichten über die Serum-Geister. Wir haben genug Leid erlebt, halte uns da raus. Das ist deine Sache, die musst du alleine lösen." Schnell packte der Arzt seine Sachen wieder zusammen und stolperte etwas unbeholfen aus dem Zimmer. Ohne sich weiter zu verabschieden verschwand er in der Dunkelheit und Narved blickte ihm hinterher. Der Arzt war ein guter Mann, das fühlte er, doch die Sache mit dem Serum hatte ihm scheinbar große Angst bereitet. Schwarzes Holz, dreieckiges Haus. Er wusste nicht was all dies zu bedeuten hatte. Alles in ihm sträubte sich gegen den Gedanken dorthin zu gehen, um einen tödlichen Serum-Geist zu suchen. Doch er musste dies tun, für Tarina. Und für sich.

Tarina lag nach wie vor da und schlief, ihr Gesicht schien emotionslos und einer unbekannten Zukunft zugewandt zu sein. Kein Lächeln und auch keine Trauer war auf ihren Lippen. Narved gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn bevor er das Haus verließ. Er hatte sich eine dicke Wolljacke angezogen und eine große Fackel bereit gelegt. Ein kleines, aber dennoch sehr scharfes Schwert, welches einst Narveds Vater gehörte hing über dem Kamin. Narved nahm es an sich und versteckte es unter der Wolljacke. Er wollte gerüstet sein gegen diesen Serum-Geist, gegen Mordanin. Narved hatte Angst, aber war fest entschlossen. Er würde alles tun um Tarina zu retten und würde Mordanin sie nicht retten können, so war er sich sicher, würde er diesen Serum-Geist dafür umbringen. Auch wenn das Schwert selbst nicht viel wog, so war es eine schwere Last für Narved diese Waffe bei sich zu tragen. Dieses Schwert war bereits mit dem Blut eines Unschuldigen benetzt worden. Lange vor Narveds Zeit hatte sein Vater damals einen vermeintlichen Mörder erschlagen. Erst später stellte sich heraus, dass dieser Mann, den Narveds Vater tötete kei

Alter

11


Rasse

Natla - Händler
Die Natla sind alte Nachtwesen aus Narubia, die vom Handel leben. Es ist die einzige Rasse, die mit allen anderen Rassen in Frieden lebt. Natla haben eine maximale Laufzeitbegrenzung von 30 Sekunden pro Feld, egal wieviele Items sie bei sich tragen.


Weiter zu Freewar.de